Landrat Stegmann dankt für Engagement und sichert Unterstützung zu: Neues Einsatzfahrzeug stärkt schnelle Hilfe im Landkreis Lindau +++ Landkreis fördert Helfer-vor-Ort mit 12.000 Euro
Lindau (Bodensee) - Um eine qualifizierte Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sicherzustellen, leisten ausgebildete, ehrenamtliche Sanitäterinnen und Sanitäter der Bereitschaften des Bayerischen Roten Kreuzes-Kreisverband Lindau den Dienst "Helfer-vor-Ort" (HvO). Der HvO leistet in den Städten Lindau und Lindenberg sowie in den umliegenden Ortschaften schnelle Hilfe vor Ort. Derzeit sind vier Fahrzeuge im Landkreis Lindau stationiert. Der HvO wird von der Rettungsleitstelle über den Notruf 112 immer dann alarmiert, wenn ein Standortvorteil besteht oder eine zusätzliche Unterstützung des Rettungsdienstpersonals erforderlich ist. Seit Ende letzten Jahres verfügt der HvO Argental-Westallgäu über ein neues Einsatzfahrzeug.
Bei der Fahrzeugsegnung durch Pfarrer Werner Karl Badura betonte Landrat Elmar Stegmann die immense Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements: „Mit ihrem Einsatz, ihrem Fachwissen und ihren Fähigkeiten sind die HvO-Gruppen eine unverzichtbare Ergänzung für unseren Rettungsdienst im Landkreis. Ihre schnelle Hilfe vor Ort leistet einen unschätzbar wertvollen Beitrag für die Gesundheit und Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger.“ Er dankte den anwesenden Vorständen und Mitgliedern der HvO und des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) herzlich für ihr Engagement und überreichte den vier HvO-Gruppen im Landkreis Spenden des Landkreises in Höhe von jeweils 3.000 Euro. Außerdem kündigte er an, sich für eine stabile und dauerhafte Finanzierung der HvO-Gruppen einzusetzen.
Im Jahr 2023 konnte das ehemalige Fahrzeug der Helfer-vor-Ort Lindenberg von einem neuen Team aus dem Argental übernommen werden, woraus sich nun die Helfer-vor-Ort-Gruppe Argental-Westallgäu gebildet hat. Nach einsatzreichen ersten Monaten im Argental und dem umliegenden Westallgäu mussten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer den ehrenamtlichen Dienst vorerst einstellen. Grund dafür waren technische Mängel am alten Einsatzfahrzeug, das im Jahr 2000 erstmals in Dienst gestellt wurde. Das Fahrzeug entsprach nicht mehr den Sicherheitsstandards der Einsatzkräfte und war wirtschaftlich nicht mehr zu reparieren, so dass eine Neubeschaffung notwendig wurde.
Da die Fahrzeugbeschaffung, der Ausbau des Einsatzfahrzeuges sowie die notwendige medizinische Notfallausrüstung ausschließlich durch Spenden finanziert werden können, wurde die Bevölkerung durch einen Spendenaufruf auf die Notlage der Helfer aufmerksam gemacht. Der Einsatz der HvO und ihrer Unterstützer war erfolgreich, denn bereits am 31. Dezember 2023 konnten sich die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sowie die Bewohner des Argentals über die Indienststellung eines neuen Einsatzfahrzeuges freuen. Ermöglicht wurde dies durch großzügige Spenden der Gemeinden Grünenbach, Gestratz, Röthenbach und Maierhöfen sowie durch zahlreiche Spenden aus der Bevölkerung, von Firmen und Vereinen.
Seit der Indienststellung des neuen HvO Argental-Westallgäu unterstützt dieser wieder aktiv den Rettungsdienst der Rettungswachen Lindenberg, Oberstaufen, Isny und Wangen, was aufgrund des gegebenen Standortvorteils und der expliziten Ortskenntnis der Helferinnen und Helfer zu einer noch schnelleren notfallmedizinischen Versorgung im hiesigen ländlichen Raum beiträgt. Die rund 16 ehrenamtlichen Sanitäterinnen und Sanitäter der HvO Argental-Westallgäu haben in diesem Jahr nach einer halbjährigen Pause bereits über 40 Einsätze mit dem neuen Einsatzfahrzeug im Argental sowie in anderen Gemeinden des Westallgäus absolviert.
Teil der Fahrzeugsegnung war neben dem von Mitgliedern und Unterstützern der HvO organisierten Flohmarkt, dem Argentaler Kaffeewagen und einem bunten Kinderprogramm auch eine Spendenübergabe durch Landrat Elmar Stegmann. Er überreichte Helmut Stadler, dem Leiter der HvO Argental-Westallgäu, sowie Vertretern der HvO-Gruppen Lindau, Nonnenhorn und Weiler jeweils eine Spende von 3.000 Euro aus Mitteln des Landkreises. „Diese finanzielle Unterstützung ist wichtig und richtig. Ich freue mich, dass jede der HvO-Gruppen im Landkreis eine solche Spende erhält, und ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass diese Förderung langfristig gesichert ist“, erklärte Landrat Stegmann.
Die Helfer vor Ort Argental-Westallgäu decken den östlichen Teil des Landkreises Lindau ab. Insbesondere den Bereich der Argentalgemeinden sowie bei Bedarf die umliegenden Städte und Gemeinden Stiefenhofen, Lindenberg, Heimenkirch und Opfenbach. Bei größeren Schadensereignissen kann das Fahrzeug auch zur Unterstützung in anderen Gebieten eingesetzt werden.
Die Integrierte Leitstelle Allgäu alarmiert die Helfer vor Ort in der Regel parallel zum Rettungsdienst und Notarzt bei lebensbedrohlichen medizinischen Notfällen, da die ehrenamtlichen Helfer einen Zeitvorteil haben. Daher wird nicht jeder Rettungsdiensteinsatz zwangsläufig durch die örtlichen Helfer-vor-Ort begleitet.