Gesundheitsforum bringt Bewegung in die Region: Gute Aussichten für die Zukunft der Versorgung
Lindau (Bodensee) - Beim achten Gesundheitsforum im Landkreis Lindau wurde deutlich: Die Region geht bei der Gesundheitsversorgung neue, innovative Wege. Rund 30 Fachleute aus Medizin, Versorgung und Politik diskutierten unter dem Vorsitz von Landrat Elmar Stegmann unter anderem über Zukunftsprojekte, gesetzliche Fortschritte, neue Kooperationen sowie die Weiterentwicklung der Gesundheitsregionplus.
Zukunft der Gesundheitsregionplus gesichert
Ein zentrales Thema war die Verstetigung der Gesundheitsregionplus. Das bislang befristete Förderprogramm endet zwar im Dezember 2025, doch nun ist klar: Es wird eine gesetzliche Grundlage für die dauerhafte Fortführung geben. „Die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung ist eine Daueraufgabe. Mit der gesetzlichen Verstetigung schaffen wir endlich Stabilität und Perspektiven für unsere Region“, betonte Landrat Elmar Stegmann.
Auch Thomas Kaleja, Leiter der Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus im Landkreis Lindau, unterstrich die Bedeutung dieses Schritts: „Damit schaffen wir verlässliche Strukturen, die langfristig zur Gesundheitsförderung und Versorgungssicherheit beitragen. Unsere Arbeit wird damit nachhaltiger, strategischer und noch besser in der Region verankert.“
eResCopter: Medizinische Hilfe aus der Luft
Ein weiteres innovatives Projekt wurde durch Nicola Galm, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus Unterallgäu-Memmingen, vorgestellt: der sogenannte eResCopter. Dabei handelt es sich um ein neuartiges medizinisches Mobilitätskonzept, das gezielt Versorgungslücken im ländlichen Raum schließen soll. Ziel ist es, neue Wege für schnelle, flächendeckende medizinische Hilfe zu erproben und zu evaluieren. Bis zu einem flächendeckenden Einsatz dieser neuartigen Fluggeräte wird es zwar noch einige Jahre dauern, doch das Projekt setzt ein starkes Zeichen für den Innovationswillen der Region.
Psychiatrische Versorgung: Initiative zeigt Wirkung
Auch zur psychiatrischen Versorgung im Landkreis Lindau gibt es ermutigende Entwicklungen. Auf Initiative von Landrat Elmar Stegmann hatte die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) auf den lang anhaltenden Notstand in der ambulanten psychiatrischen Versorgung reagiert und konkrete Maßnahmen eingeleitet, um auf die bestehende Unterversorgung aufmerksam zu machen und gezielt gegenzusteuern.
Ein Vertreter der KVB informierte das Gremium im Rahmen des Forums über den aktuellen Stand: Derzeit sind im Landkreis zwei Arztsitze im Bereich Psychiatrie unbesetzt. Für Lindau gibt es bereits einen Bewerber für einen vollen Sitz, für Lindenberg liegt das Interesse für einen halben Sitz vor. Diese positive Entwicklung ist ein Ergebnis beharrlicher Gespräche, klarer Positionierung und des gemeinsamen Engagements vieler Beteiligter. Landrat Stegmann dankte allen, die an diesem wichtigen Fortschritt mitgewirkt haben, ausdrücklich für ihren Einsatz.
24/7-Hilfe in der Krise
Parallel dazu wurde der Krisendienst Schwaben vorgestellt, der Menschen in seelischen Krisen schnell und wohnortnah unterstützt. Victoria Kramer, ärztliche Leiterin der Leitstelle, schilderte eindrucksvoll die Strukturen und die Bedeutung einer rund um die Uhr verfügbaren Anlaufstelle. Der Dienst ist für alle Altersgruppen offen und jederzeit erreichbar.
Call-to-Action:
Wer sich in einer seelischen Krise befindet oder Hilfe für Angehörige sucht, kann sich an den Krisendienst Schwaben wenden. Die kostenfreie Rufnummer 0800 655 3000 ist täglich rund um die Uhr erreichbar.
Ausbildungs- und Weiterbildungsverbünde: Fachkräfte für morgen sichern
In den kommenden Monaten werden mehrere größere Projekte auf den Weg gebracht, bei denen die Gesundheitsregionplus als Plattform für Austausch, Vernetzung und Umsetzung dient. Dazu gehören unter anderem die Gründung eines regionalen Ausbildungsverbunds Pflege sowie der Aufbau eines Weiterbildungsverbunds Allgemeinmedizin. Ziel ist es, jungen Menschen attraktive Ausbildungsperspektiven zu bieten und Ärztinnen und Ärzte frühzeitig an die Region zu binden.
Darüber hinaus sollen sogenannte Gesundheitsbotschafterinnen und -botschafter in den Kommunen etabliert werden. Sie sollen die Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention noch stärker in den Alltag der Menschen bringen.
Gesundheitswoche im Juli: Jetzt mitmachen!
Ein weiteres Highlight steht mit der „Gesundheitswoche vom Allgäu bis zum Bodensee“ bevor. Vom 12. bis 20. Juli 2025 finden zahlreiche Veranstaltungen statt, die ein breites Spektrum an Themen abdecken. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Thema Frauengesundheit. Für die Umsetzung werden noch engagierte Mitwirkende und Unterstützer gesucht.
„Das Gesundheitsforum zeigt eindrucksvoll, wie engagiert, vernetzt und zukunftsorientiert wir die Gesundheitsversorgung im Landkreis Lindau weiterentwickeln. Gemeinsam setzen wir damit ein starkes Zeichen für eine Versorgung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt – und die den Wandel im Gesundheitswesen nicht nur mitträgt, sondern aktiv mitgestaltet“, so das Fazit von Landrat Elmar Stegmann.