Stärkung des Rettungsdienstes +++ Resolution und Antrag im Kreisausschuss
Lindau (Bodensee) – Der Rettungsdienst nimmt seit jeher eine besondere Rolle in der Gesundheitsfürsorge der Bevölkerung ein. Und seine Bedeutung wird zukünftig noch zunehmen. Vor diesem Hintergrund haben die Mitglieder des Kreisausschusses entschieden, dem Kreistag den Erlass einer Resolution zur Stärkung des Rettungsdienstes zu empfehlen. Auch ein Antrag der CSU-Kreistagsfraktion wurde behandelt, der ebenfalls eine Stärkung des Rettungsdienstes vorsieht. Sowohl die Resolution als auch der Antrag sollen dann in der nächsten Sitzung des Kreistags am Donnerstag, 24. Oktober beschlossen werden. Adressaten der Resolution sind die Bayerische Staatsregierung und das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration.
Zu Beginn der Sitzung hatte Landrat Elmar Stegmann die Mitglieder des Kreisausschusses über den aktuellen Stand zur Gesundheitsversorgung informiert. So sind sowohl bei der Krankenhausversorgung als auch im Rettungsdienst der Landkreisverwaltung keine Probleme mehr gemeldet worden. Menschen, die eine stationäre Behandlung brauchen, erhalten diese – auch im Notfall. Dazu haben die benachbarten Kliniken in den vergangenen Monaten auch ihre Kapazitäten erweitert. Auch die Hilfsfristen im Rettungsdienst bewegen sich seit der Liquidation der Rotkreuzklinik innerhalb der gesetzlichen Vorgaben. „Wichtig ist, wie sich bei den Hilfsfristen im Rettungswesen das dritte Quartal entwickelt. Hier liegen uns jedoch noch keine Auswertungen vor“, erläutert Landrat Stegmann. „Wir warten jedoch nicht ab, sondern möchten schon jetzt aktiv den Rettungsdienst stärken.“
Aktuell findet eine zunehmende und durch die Krankenhausreform auch forcierte Spezialisierung der Kliniken statt. Angestrebt werden eine höhere Qualität der medizinischen Versorgung der Patienten und die Gewährleistung der Behandlung nach modernsten Methoden. Parallel dazu muss aber auch gewährleistet werden, dass der Patient aufgrund der sich ausdünnenden Krankenhausstruktur nach wie vor in lebensbedrohlichen Lagen medizinisch schnell versorgt werden kann und eine qualifizierte Behandlung erfährt.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat nun einen Planungsprozess mit Kommunen zu den Krankenhausstrukturen angekündigt und die Erarbeitung regionaler Konzepte. Kurzfristig soll es dazu einen Gesetzentwurf im Kabinett geben und es sollen mehr Mittel für den Rettungsdienst zur Verfügung gestellt werden.
Hier setzen die Resolution und der Antrag der CSU-Kreistagsfraktion an: Der Landkreis Lindau appelliert an die Bayerische Staatsregierung und das Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, die Rettungsfrist neu zu definieren und dadurch den Regelrettungsdienst zu stärken:
Hier finden Sie die Resolution mit weitergehenden Erläuterungen und Hintergründen sowie den Antrag der CSU-Kreistagsfraktion.
Darüber hinaus hat Landrat Elmar Stegmann angekündigt, dass die Ergebnisse des Gutachtens zur stationären Krankenhausversorgung in der Region voraussichtlich ebenfalls in der kommenden Sitzung des Kreistags am 24. Oktober vorgestellt werden. Das Gutachten, welches finanziert wird vom Freistaat Bayern, bedarf aktuell noch einer weiteren Abstimmungsrunde mit den Landesministerien von Bayern und Baden-Württemberg und liegt deshalb noch nicht vor.
In Sachen eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Lindenberg steht noch keine endgültige Lösung fest. Das MVZ Lindau-Lindenberg der Asklepios Klinik sucht derzeit Räumlichkeiten um den Betrieb erweitern zu können. Die Schwesternschaft prüft, wie das insolvente MVZ Allgäu-Bodensee weiterbetrieben werden kann und ist diesbezüglich mit der Oberschwabenklinik und der Asklepios Klinik in Kontakt. Allerdings ist die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft zur Betreibung eines MVZs sehr aufwändig und mit hohen Abstimmungs- und Verwaltungskosten verbunden. Schneller geht sicher die Erweiterung eines bereits existenten MVZs. „Unabhängig davon, welche Lösung zum Tragen kommt, ist dies aber ein wichtiges Signal für die Bevölkerung und für die niedergelassenen Ärzte. Für die Bevölkerung bedeutet es, dass kleine Notfälle weiterhin von Ort versorgt werden können und für die Hausärzte kann dies zu einer Entlastung führen“, so Landrat Elmar Stegmann.