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26.02.2025

Gesundheitsversorgung ist Thema bei Bürgermeister-Dienstbesprechung

Lindau (Bodensee) – Im Rahmen einer Bürgermeister-Dienstbesprechung hat Landrat Elmar Stegmann die Bürgermeister des Landkreises über den aktuellen Stand zur Gesundheitsversorgung informiert. Beim anschließenden Austausch war breiter Konsens bei den Bürgermeistern, dass - nach der Absage durch das Land Baden-Württemberg zu einem gemeinsamen Klinikstandort - nun oberstes Ziel sein muss, eine tragfähige Zukunftslösung für den Landkreis zu schaffen. Weiteres Thema in der Dienstbesprechung der Bürgermeister war die Schaffung oder Erweiterung eines Medizinischen Versorgungszentrums in Lindenberg, welches zwar keine Notfallversorgung anbieten kann, aber dafür eine Anlaufstelle für kleinere Verletzungen oder radiologische Untersuchungen. Sowohl der Landkreis Lindau wie auch die Stadt Lindenberg haben angekündigt, als Anschubfinanzierung eines solchen MVZs Gelder zur Verfügung zu stellen. 

In Zukunft wird die medizinische Versorgung eine andere sein, als die, die wir heute kennen. Grund ist vor allem die rasante medizinische Entwicklung. Das hat zur Folge, dass immer mehr Eingriffe ambulant durchgeführt werden können, der Einsatz von Telemedizin steigt und die Kliniken sich stärker spezialisieren. „Anders bedeutet nicht schlechter. Bestenfalls sollte diese Entwicklung aktiv gestaltet werden“, erläutert bei der Dienstbesprechung der Bürgermeister Dr. Alexander Schmid vom Unternehmen 2perspectives, das nun das ursprüngliche Gutachten zur stationären Versorgung fortschreiben soll. „Es geht darum, über einen mittelfristigen Horizont von 10 bis 15 Jahren hinauszuschauen. Wir wollen einen zukunftsfähigen Ansatz.“ Fakt sei, dass zukünftig trotz einer älter werdenden Gesellschaft die stationären Patienten nicht steigen werden. Dies sei laut Aussage des Experten der medizinischen Entwicklung geschuldet. Allerdings bräuchten die Menschen Anlaufstellen. Es werde daher im Zuge der Fortschreibung geprüft werden, wie eine Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung noch stärker berücksichtigt werden kann und welche Partnerschaften, auch über die Landkreisgrenzen hinaus, sinnvoll sind. Insgesamt soll das Niveau der medizinischen Versorgung nicht nur erhalten bleiben, sondern es soll ein Mehrwert für die Bürger entstehen.

Der Freistaat Bayern hat bereits signalisiert, die Fortschreibung des Gutachtens finanziell zu unterstützen. Allerdings gibt es aktuell noch förderrechtliche Aspekte zu klären. Ab Beauftragung dauert die Fortschreibung etwa drei bis vier Monate.

Landrat Elmar Stegmann und Bürgermeister Erik Ballerstedt haben die Bürgermeister außerdem informiert, dass weiterhin mit möglichen Trägern intensive Gespräche hinsichtlich eines Medizinischen Versorgungszentrums in Lindenberg geführt und noch offene Fragen geklärt werden.