Stellungnahme zu den geplanten Bauarbeiten der Deutschen Bahn (DB) auf der Bahnstrecke zwischen Lindau-Hergatz ab Montag, 5. Mai bis Ende Juli 2025
Landrat fordert konsequenten Lärmschutz bei DB-Bauarbeiten – Anwohner können Beschwerden direkt an das Eisenbahn-Bundesamt richten
Lindau (Bodensee) – Ab dem 5. Mai 2025 plant die Deutsche Bahn (DB) umfassende Gleisbauarbeiten auf der rund acht Kilometer langen Bahnstrecke zwischen Hergensweiler und Schlachters. Die Maßnahme, die voraussichtlich bis Ende Juli andauert, beinhaltet den Austausch und die Sanierung von Gleisen.
Laut der DB InfraGO AG ist mit erheblichen Lärmbelastungen zu rechnen – auch in den Nachtstunden. Das Landratsamt Lindau (Bodensee) zeigt sich angesichts der angekündigten Immissionswerte besorgt und fordert wirksame Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung.
„Wir akzeptieren notwendige Baumaßnahmen – aber nicht um jeden Preis“, so Landrat Elmar Stegmann. „Wenn Lärmbelastungen ein gesundheitsschädliches Maß erreichen, ist eine Grenze überschritten. Es braucht technische und organisatorische Lösungen, die Anwohner und Bauarbeiter gleichermaßen schützen.“
Zuständig für die Einhaltung der Immissionsschutzvorgaben ist das Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Anwohnerinnen und Anwohner können sich mit Beschwerden direkt an folgende Stelle wenden:
Eisenbahn-Bundesamt – Außenstelle Karlsruhe/Stuttgart
Südendstraße 44
76135 Karlsruhe
Telefon: 0721 1809462
E-Mail: poststelle-ka@eba.bund.de
Das Landratsamt Lindau hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Maßnahmen beim Eisenbahn-Bundesamt eine Prüfung der geplanten Bauarbeiten beantragt. In einer Rückmeldung vom 29. April 2025 teilte das EBA mit, dass die Vorgehensweise der DB InfraGO AG derzeit nicht nachvollziehbar sei. Man behalte sich vor, im Fall von Anwohnerbeschwerden auch den Bauablauf einzuschränken.
Kritik an mangelnder Vorsorge
Nach den Regelungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sind bauliche Maßnahmen so auszuführen, dass schädliche Umwelteinwirkungen nach dem Stand der Technik verhindert bzw. auf ein Mindestmaß reduziert werden. Die von der DB angekündigten Maßnahmen – insbesondere der Einsatz automatischer Warnsysteme – stellen eine erhebliche Lärmquelle dar. Die DB selbst geht von einer Überschreitung der Immissionsrichtwerte aus, ist jedoch bislang konkrete Lärmschutzmaßnahmen schuldig geblieben.
„Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, wie belastend die Situation für die Anwohner war – bis hin zur Beschädigung von Warnsirenen. Das ist inakzeptabel, weil dadurch auch Menschenleben gefährdet werden können“, erklärt Landrat Stegmann. „Ich werde mich weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass Bauarbeiten auf unserem Kreisgebiet nicht zur Zumutung für die Bevölkerung werden.“
Das Landratsamt Lindau (Bodensee) wird die Entwicklung aufmerksam begleiten und sowohl bei der DB InfraGO AG als auch beim Eisenbahn-Bundesamt auf die Einhaltung gesetzlicher Standards drängen.