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23.02.2023

Förderung für Waldbesitzer: Antragsphase Vertragsnaturschutz Wald startet+++ Der Freistaat Bayern honoriert die Erhaltung von Biotopbäumen und natürlichen Wäldern

Lindau (Bodensee) - Unsere Wälder bieten vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Gesunde Wälder tragen zum Klimaschutz bei und sind wertvolle Erholungsräume für uns Menschen. Die Schätze der Wälder sind oft im Verborgenen, mikroskopisch klein oder unscheinbar - und trotzdem von hohem ökologischem Wert. Um die Biodiversität in den Wäldern zu erhalten, gibt es auch im Jahr 2023 wieder Fördermittel für das Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNP Wald). Waldbesitzer können sich hierfür umfangreich beraten lassen und bis zum 31. Mai 2023 Förderanträge beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten oder an der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Lindau (Bodensee) stellen.

Totholz beispielsweise bietet Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten wie Spechte, Fledermäuse, Insekten und Pilze. Auch lebende Biotopbäume mit Spalten, Höhlen oder Efeubewuchs sind Wohnstätten seltener Arten. Da die Zahl derartiger Lebensräume immer geringer wird, sind viele dieser Arten vom Aussterben bedroht. „In unserem Landkreis finden sich noch einige artenreiche Waldstandorte, die immer mehr an ökologischem Wert gewinnen“, erläutert Ursula Sauter-Heiler von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Lindau (Bodensee). Zu diesen gehört beispielsweise das Degermoos, in dem es insbesondere schützenswerte Alt- und Biotopbäume gibt. Finanziell gefördert wird im VNP Wald der Erhalt von Biotopbäumen und Totholz, die Wiederherstellung lichter Wälder und der Nutzungsverzicht auf besonderen Waldstandorten. Eine Förderung ist unter anderem möglich, wenn geeignete Totholz- oder Biotopbäume für die nächsten zwölf Jahre im Wald belassen werden.

Mit den Maßnahmen soll die Artenvielfalt in den heimischen Wäldern erhalten und entwickelt werden. Um einen Überblick über die Bestände in den Wäldern des Landkreises zu bekommen, wurde von Experten nach seltenen Käfer-, und Pilzarten gesucht. Und sie wurden fündig. Bei einer Käferkartierung in einer Reihe von Tobelwäldern wurde zum Beispiel eine vom Aussterben bedrohte Käferart gefunden, die deutschlandweit nur aus dem Bayerischen Wald und der Sächsischen Schweiz bekannt war. Auch die Ergebnisse zu den Pilzkartierungen zeigen, dass unsere Wälder ein großes Potential für die Artenvielfalt aufweisen. Ziel des Vertragsnaturschutzprogramms Wald ist es, die Artenvielfalt in den heimischen Wäldern zusammen mit den Waldbesitzern und -bewirtschaftern zu erhalten und zu fördern.

Ansprechpartner für eine Beratung der Waldbesitzer sind:

  • Landratsamt Lindau (Bodensee), Untere Naturschutzbehörde, Ursula Sauter-Heiler, Telefon 08382 / 270-351 und Cornelia Mesmer, Telefon 08382 / 270-346
  • Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten, Forstrevier Lindau, Christian Müller, Telefon 08382 / 68 24
  • Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten, Forstrevier Lindenberg, Marcus Fischer, Telefon 08381 / 2159
  • Gebietsbetreuung Moore, Tobel Bodensee beim BN e.V., Isolde Miller, Telefon 08382 / 887564.