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04.03.2024

„Klimawandel regional – gestern heute morgen“

Lindau (Bodensee) – Die vhs Lindenberg-Westallgäu setzt in Kooperation mit dem Heimatkundlichen Dokumentationszentrum des Landkreises Lindau (Bodensee) sowie dem BUND Naturschutz Kreisgruppe Lindau und dessen Gebietsbetreuung die Veranstaltungsreihe „Klimawandel regional – gestern heute morgen“ fort. Der Impuls für die Veranstaltungsreihe kam vom Heimatkundlichen Dokumentationszentrum, das zudem wieder zwei Referenten vermittelt hat. In der Reihe, die von der Stadt Lindenberg unterstützt wird und bereits begonnen hat, bieten noch zwei Referenten und eine Referentin Vorträge sowie eine Exkursion an. Die Abwicklung und die Organisation liegen bei der vhs Lindenberg.

Auf die Frage „Klimawandel – was bedeutet das für den Bodensee?“ geht Dr. Martin Wessels vom Institut für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg am Donnerstag, 18. April, von 19 bis 20.30 Uhr in seinem Vortrag im Kulturboden (Kulturfabrik Lindenberg, Museumsplatz 1, 88161 Lindenberg im Allgäu) ein. Der Klimawandel ist nicht nur am Bodensee, sondern auch im Bodensee angekommen: Auswirkungen auf Temperatur, Schichtung und Durchmischung sind deutlich sichtbar. Langjährig gemittelte Temperaturdaten zeigen eine deutliche Temperaturzunahme an der Wasseroberfläche und in 250 Meter Wassertiefe. In dem Vortrag wird zudem erläutert, was wir vom Bodensee über vergangene natürliche Klimaänderungen lernen können und welche absehbaren Folgen für den See erwartet werden. Schließlich werden unsere Handlungsoptionen als Nutzer des Gewässers aufgezeigt. Dr. Martin Wessels leitet seit 2011 das Sachgebiet Seenphysik und Sedimentologie am Institut für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg in Langenargen, wo er seit 2001 beschäftigt ist. Er ist Ansprechpartner für öffentliche Einrichtungen und Private zu allen „Bodensee-relevanten“ Fragen und Medienarbeit. Seit 2016 ist er stellvertretender Institutsleiter. Der Eintritt zum Vortrag „Klimawandel – was bedeutet das für den Bodensee?“ beträgt fünf Euro.

„Schön ist’s übers Moor zu gehen“ lautet der Titel einer Exkursion mit Isolde Miller. Die ehemalige Gebietsbetreuerin des BUND Naturschutz lädt am Freitag, 19. April, von 14 bis 16 Uhr dazu ein, die Vielfalt der Lindenberger Moore zu entdecken. Der Bereich um den Lindenberger Waldsee ist eine äußerst abwechslungsreiche Landschaft. Dort ist deutlich zu sehen, wie die Eiszeit einst das Allgäu geformt hat, und wie unterschiedliche Nutzungen mittlerweile den Charakter der Landschaft prägen. Wälder, Moore, Streuwiesen und Grünland wechseln sich ab. Isolde Miller vom BUND Naturschutz stellt diese vielfältigen Lebensräume mit ihrer Pflanzen- und Tierwelt vor. Sie erläutert, dass gerade die Moorlandschaften besonders wichtig für den Klimaschutz und den Naturhaushalt sind und weiß auch, wie man sie schützen oder renaturieren kann. Treffpunkt für die Exkursion ist die Promenade am Waldsee in Lindenberg. Die Teilnahme ist kostenfrei. Bei starkem Regen entfällt die Veranstaltung.

Mit einem hoch aktuellen Thema beschäftigt sich Dr. Frederick Baumgarten, Forest and Conservation Sciences, University of British Columbia, in seinem Vortrag “Wie Bäume den Frühling vorhersagen und dabei Spätfrösten trotzen”. Pflanzen in unseren Breitengraden mit ausgeprägten Jahreszeiten haben vielfältige Strategien entwickelt, um das Zeitfenster geeigneter Wachstums-Bedingungen optimal auszunutzen. Dazu gehören Mechanismen, um den Frühling „vorherzusagen“. Wie sie das anstellen, was der Klimawandel dabei für eine Rolle spielt und was passiert, wenn Bäume doch vom Frost erwischt werden, verrät der Referent in seinem Vortrag am Montag, 13. Mai, von 19 bis 20.30 Uhr im Foyer des Löwensaals (Löwenstraße 3, 88161 Lindenberg im Allgäu). Der Eintritt kostet fünf Euro.

Info: Von Nachlässen bis hin zu mehr als 5000 heimatkundlichen und geschichtlichen Büchern und Zeitschriften: Das Heimatkundliche Dokumentationszentrum des Landkreises Lindau in Weiler im Allgäu bewahrt Schätze der historischen und heimatkundlichen Forschung. Dazu gehören auch Kreis- und ortsgeschichtliche Sammlungen, Festschriften, Fotos, Ansichtskarten, historische und topografische Karten und Pläne, Zeitungsbände des Westallgäuers und Vorläufers ab 1854, Amts- und Regierungsblätter (ab 1803) sowie Gesetz- und Verordnungsblätter (ab 1818), Nachlässe verschiedener Heimatforscher und eine Kunstsicherungskartei mit fotografischen Bestandsaufnahmen und Beschreibung von Kircheninventaren sowie anderen Kunstobjekten.

Wer Interesse an Heimatgeschichte hat oder Möglichkeiten zum Recherchieren sucht, ist dort willkommen und kann per E-Mail (hdz@landkreis-lindau.de) einen Termin vereinbaren oder den neuen, kostenlosen Newsletter abonnieren. Damit informiert das Heimatkundliche Dokumentationszentrum künftig über Interessantes und Neuerwerbungen.