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11.01.2024

Aktualisiertes Solarpotenzialkataster für den Landkreis Lindau (Bodensee) verfügbar

Lindau (Bodensee) – Photovoltaikanlagen auf Hausdächern leisten einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und sind dabei besonders flächensparend. Doch nicht jedes Dach ist gleichermaßen geeignet. Für eine erste Entscheidungsgrundlage bieten Solarpotenzialkataster eine wertvolle Hilfestellung. Der Landkreis Lindau (Bodensee) hat sein Kataster nun neu berechnen lassen und die aktuellen Daten für alle Interessierten freigeschaltet.

Wenn es um den persönlichen Beitrag zum Klimaschutz geht, liegen Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Hausdach hoch im Kurs. Gute Fördermöglichkeiten sorgen dafür, dass der Zubau bundesweit nach oben geht. Das Ziel der Bundesregierung für das Jahr 2023 wurde bereits im September überschritten. Auch im Jahr 2024 sorgen der zinsgünstige PV-Kredit 270 der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) sowie – im Falle der Verlängerung – das KfW-Förderprogramm 442 („Solarstrom für Elektroautos“) für gute Voraussetzungen bei der Neuanschaffung von Solaranlagen. Neben der Einspeisevergütung erhöhen außerdem Steuervorteile für private Solaranlagen seit Anfang 2023 die Wirtschaftlichkeit der Module zusätzlich.

Im Landkreis Lindau (Bodensee) ist die Energieerzeugung aus Sonne bereits seit vielen Jahren der Spitzenreiter unter den Erneuerbaren Energien. Rund 88 Prozent der lokalen erneuerbaren Stromproduktion (Netzeinspeisung) stammen hier aus Photovoltaik. Klassenprimus ist die Gemeinde Hergensweiler mit ca. 2,7 MWh pro Einwohner, im Landkreisdurchschnitt werden 0,71 MWh pro Einwohner erzeugt.

Um diese Entwicklung zu fördern, hat der Landkreis Lindau (Bodensee) zusammen mit allen Landkreisgemeinden schon im Jahr 2017 ein Solarpotenzialkataster eingerichtet. Über das Kataster war es für Landkreisbewohner seitdem möglich, die Installation von Solarmodulen auf dem eigenen Dach zu simulieren und den resultierenden Energieertrag abzuschätzen. Durch unterschiedliche Konfigurationen konnte außerdem analysiert werden, welcher Anteil des Stroms selbst genutzt werden kann, wie sich ein Batteriespeicher auswirkt und welcher wirtschaftliche Nutzen zu erwarten ist. Dargestellt werden die Ergebnisse verständlich aufbereitet über Graphiken und webbasierte Karten.

Weil die Datenbasis des Solarpotenzialkatasters noch aus dem Beginn des letzten Jahrzehnts stammte, waren Neubaugebiete, die in der Zwischenzeit im Landkreis entstanden sind, nicht im Kataster auffindbar. Um das zu ändern und einen aktuellen Datenbestand sicherzustellen, hat der Landkreis das gesamte Solarpotenzialkataster neu berechnen lassen – Grundlage sind nun die aktuellsten verfügbaren Geodaten. An der grundlegenden Funktionsweise des Katasters ändert sich nichts, diese hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. So können neben dem Solarpotenzial von Photovoltaik (Strom) und Solarthermie (Wärme) auch weiterhin Einstrahlungsdaten zu jeder Dachfläche und deren Eignungsgrad für Photovoltaik bzw. Thermie abgerufen werden. Auch stehen auf der Webseite Planungstipps zum Bau einer eigenen Solaranlage, Antworten zu den wichtigsten Fragen sowie hilfreiche Links zur Verfügung.

Laut den Ergebnissen der Neuberechnung liegt die gesamte installierte PV-Leistung im Landkreis Lindau (Bodensee) aktuell bei knapp 73.000 kWp. Damit wurde bisher etwa ein Sechstel des Dachmodulflächenpotenzials, welches als gut geeignet eingestuft wird, ausgeschöpft. Insgesamt spricht die Analyse ca. 54 Prozent der Gebäude im Landkreis eine gute Eignung aus, 39 Prozent sind hingegen ungeeignet für die Installation von Solarmodulen.

Auch die Energie- und CO2-Bilanz des Landkreises Lindau (Bodensee) bescheinigt der Dachflächenphotovoltaik besonders großes Potenzial beim weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien im Landkreis. Soll das lokale Potenzial bis 2045 komplett ausgeschöpft werden, um eine treibhausgasneutrale Energieversorgung zu erreichen, müssten ca. 1,2 m² Modulfläche pro Einwohner und Jahr hinzukommen – also etwas weniger als die typische Fläche eines einzelnen PV-Moduls (1,7 m²).

„Mit dem aktualisierten Solarpotenzialkataster möchten wir allen Interessierten einen fundierten Einstieg in das Thema bieten und sie ermutigen, sich unkompliziert zu informieren“, so Landrat Elmar Stegmann. Eine detaillierte Fachberatung durch einen Elektroinstallateur kann das Solarpotenzialkataster jedoch nicht ersetzen – als ersten Anhaltspunkt hinsichtlich der Eignung des eigenen Gebäudes nützt es jedoch allemal.

Zum Solarpotenzialkataster gelangen Sie über die Webseite des Landkreises Lindau (Bodensee) oder direkt über folgenden Link: https://www.solare-stadt.de/landkreis-lindau/.

Fragen zum Solarpotenzialkataster können an den Manager für ÖPNV, Mobilität und Klimaschutz des Landratsamtes Lindau (Bodensee), Philipp Irber unter der Durchwahl 08382 270-438 gerichtet werden.