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20.09.2023

Bayerischer Antisemitismusbeauftragter lobt schwäbische Landkreisvertreter für herausragendes Engagement

Landkreis Neu-Ulm / Landkreis Lindau (Bodensee) – „Die stetige Auseinandersetzung und eindeutige Positionierung hinsichtlich des Antisemitismus ist ein wichtiger Bestandteil unserer geschichtlichen Verantwortung. Da dieser in Deutschland leider noch immer ein allgegenwärtiges Thema ist, das gerade auch durch Social Media schnell weiterverbreitet wird, ist es wichtig, weiterhin Aufklärungsarbeit zu leisten und eine klare Haltung dagegen einzunehmen. Die schwäbischen Landkreise haben hier in den letzten Jahren nicht nur pädagogische und strategische Programme entwickelt, sie nehmen gerade auch in Sachen Netzwerkarbeit bundesweit eine Vorreiterrolle ein“, so der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle bei der Tagung der schwäbischen Landkreisvertreter in Roggenburg.

Laut Dr. Ludwig Spaenle gibt es in Schwaben eine Vielzahl von Menschen, die sich seit Jahrzehnten in einem Höchstmaß gegen Antisemitismus engagieren. So nannte er in seiner Rede vor den schwäbischen Landkreisvertretern neben dem Jüdischen Museum Augsburg Schwaben unter anderem auch den Landkreis Dillingen a. d. Donau, der beispielsweise Schulleitungen zu einem Schwerpunkttag Antisemitismus eingeladen und informiert hatte sowie die Stadt Ichenhausen (Landkreis Günzburg) die seit fast 20 Jahren eine Projektwoche für Grundschüler aus allen vierten Klassen sowie für Gymnasiasten aus der Oberstufe organisiert, in der sich die Schülerinnen und Schüler mit jüdischer Vergangenheit und jüdischem Leben in der heutigen Zeit auseinandersetzen.

Zu den vielen einzelnen Programmen vor Ort käme laut Dr. Spaenle noch die wichtige überregionale Netzwerkarbeit hinzu. So würden die regelmäßig stattfindenden Treffen der Runden Tische in Schwaben dazu entscheidend beitragen die wichtigen Themen auf Bezirksebene, aber auch auf Landesebene zu transportieren. Spaenle ist überzeugt: „Wenn wir uns stark miteinander vernetzen, können wir effektiv und nachhaltig jüdisches Leben in Bayern fördern und wirksam gegen den zunehmenden Antisemitismus angehen. Mit politischem Druck können wir unsere Ziele besser durchsetzen. Deshalb ist es mir ein persönliches Anliegen ein Staatsziel in die Bayerische Verfassung aufzunehmen, das den Schutz des jüdischen Lebens und der Bekämpfung des Antisemitismus festschreibt“.

Der Lindauer Landrat Elmar Stegmann, zugleich Bezirksvorsitzender des Landkreistags in Schwaben, dankte Ludwig Spaenle für seine engagierte Arbeit, seine anerkennenden Worte und das positive Feedback zur in Schwaben geleisteten Erinnerungsarbeit. „Ludwig Spaenles unermüdlicher Einsatz und seine fachliche Expertise leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Stärkung des jüdischen Lebens in Bayern und zur Bekämpfung des Antisemitismus. Sein Engagement und seine klare Haltung sind beispielgebend für uns alle. Wir sind ihm dankbar für seine Unterstützung und seinen Einsatz, der über die Jahre hinweg unser gemeinsames Ziel vorangebracht hat: ein Bayern, in dem jüdisches Leben blüht und in dem Antisemitismus keinen Platz hat. Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer fruchtbaren Zusammenarbeit und sind entschlossen, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen,“ so Stegmann.