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30.01.2023

Landkreis Lindau (Bodensee) wurde in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern aufgenommen

Lindau (Bodensee) – In einem feierlichen Festakt in der Münchner Gaszählerwerkstatt wurde der Landkreis Lindau (Bodensee) offiziell in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK Bayern) aufgenommen. Vor rund 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden überreichten Ministerialdirektor Dr. Thomas Gruber, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehrs, und Matthias Dießl, Vorsitzender der AGFK Bayern und Landrat des Landkreises Fürth, die Aufnahmeurkunde.

Die AGFK Bayern ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel setzt, den Radverkehrsanteil im Rahmen einer umweltfreundlichen Nahmobilität zu erhöhen. Insgesamt 119 Mitgliedskommunen – darunter Städte, Gemeinden und Landkreise – haben sich mittlerweile dem Verein angeschlossen, um die Fahrradfreundlichkeit in ihrer Kommune zu steigern und das anspruchsvolle Prüfverfahren der AGFK zu durchlaufen. Um am Ende dieses Prozesses erfolgreich als „Fahrradfreundliche Kommune“ zertifiziert zu werden, muss ein einheitlicher Kriterienkatalog erfüllt werden, der die unterschiedlichen Säulen der Radverkehrsförderung adressiert: Eine verbesserte Radinfrastruktur, Aufwertung der Radkultur, die Erhöhung der Radverkehrssicherheit und mehr Umweltschutz.

Den ersten Schritt zur Zertifizierung hat der Landkreis Lindau (Bodensee) nun bewältigt. Der Aufnahme in die AGFK Bayern ist im September 2022 die sogenannte Vorbereisung vorausgegangen, in der eine Bewertungskommission mit Vertretern aus AGFK, Bayerischem Staatsministerium und ADFC Landesverband in den Landkreis gereist war, um vor Ort den Status Quo der Fahrradfreundlichkeit zu beurteilen. Auf einer Radexkursion führte Philipp Irber, Radverkehrsbeauftragter des Landkreises, die Mitglieder der Kommission zu gelungenen Beispielen der Radverkehrspolitik im Landkreis und zeigte gleichermaßen die Herausforderungen auf, die es in den kommenden Jahren zu lösen gilt.

„In der Aufnahmeveranstaltung hob die AGFK Bayern positiv hervor, dass der Landkreis Lindau bereits über eine Radverkehrskonzept verfügt sowie gemeinsam mit den Kreiskommunen ein Alltagsradnetz erarbeitet hat – zwei Punkte, die in der Regel erst zum Zeitpunkt der Zertifizierung erfüllt sein müssen,“ freut sich Philipp Irber. Ebenso besteht schon heute eine durchgängig wegweisende Beschilderung auf den Radrouten. Diese seien innerhalb eines Geoinformationssystems digital erfasst, so dass Änderungen dort schnell angepasst werden können. Als weitere Kriterien, die zur Aufnahme in den Verein führten, nannte die Bewertungskommission die Teilnahme an der Kampagne STADTRADELN, unterschiedliche touristische Themen-Radtouren im Landkreis, das Vorhandensein von Dienst-Pedelecs im Landratsamt sowie die Erarbeitung eines Konzepts für mehr Fahrradfreundlichkeit innerhalb der Landkreisbehörde. Auch die gute Zusammenarbeit mit dem staatlichen Bauamt und den benachbarten Landkreisen erhielt gute Noten.

Mit der Aufnahme in die AGFK verbunden ist die Übergabe eines Maßnahmenkatalogs, der noch ausstehenden Handlungsbedarf definiert. Die darin enthaltenen Vorgaben muss der Landkreis nun innerhalb von vier Jahren, bis zur abschließenden Hauptbereisung, umsetzen. Wenn die Kriterien dann vollständig erfüllt werden, erfolgt die Zertifizierung zur „Fahrradfreundlichen Kommune“ durch die AGFK Bayern.